Serie zum Thema Seitengänge: Schulterherein, Traversale und Co.

Schulterherein auf drei Spuren korrekt geritten

Seitengänge gelten für viele Reiter als Eintrittskarte ins Lager der Fortgeschrittenen. Für Turnierreiter gilt das besonders, denn in den Richtlinien für Reiten und Fahren der FN werden sie erst im Band 2, der „Ausbildung für Fortgeschrittene“ erklärt. Aber gerade auch unter Freizeit- und Barockreitern sind Seitengänge groß in Mode und ein begehrtes Ausbildungsziel.

Travers, Renvers, Konter-Schulterherein, Schenkelweichen – da kann man schon leicht den Überblick verlieren. In einer kleinen Serie werde ich deshalb in den kommenden Tagen die einzelnen Seitengänge ausführlich erklären: Wie soll es aussehen, wie wird es gemacht und was kann man, wenn es nicht klappt. Im ersten Teil heute geht es erst einmal darum, wozu Seitengänge überhaupt gut sind:

Seitengänge – wozu und ab wann?

Natürlich ist jeder stolz darauf, seinem Pferd erfolgreich das Schulterherein beigebracht zu haben oder zum ersten Mal eine Traversale geritten zu sein. Seitengänge sind jedoch kein Selbstzweck – sie dienen vor allem dazu, das Pferd zu gymnastizieren und gerade zu richten. Richtig ausgeführt, lernt das Pferd dadurch, mit dem inneren Hinterbein vermehrt unter seinen Schwerpunkt zu treten und sich somit zu versammeln – dabei wird auch die Tragkraft der Hinterhand gestärkt. Außerdem verbessern sich Balance, Geschmeidigkeit und damit Durchlässigkeit des Pferdes. Nicht zuletzt fördern Seitengänge die Schulterfreiheit, das heißt, wie weit das Pferd mit den Vorderbeinen ausgreifen kann. Dies ist wichtig für ausdrucksvolle Verstärkungen und Passagen.

Auf Turnieren werden Seitengänge erst ab Klasse M verlangt, in der Freizeitreiter- und Barockszene wird meist schon früher damit angefangen.

In den Richtlinien für Reiten und Fahren werden die Seitengänge erst im Band 2 für Fortgeschrittene erklärt, in der Freizeitreiter- und Barockszene wird meist schon relativ früh damit angefangen.

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Das Theatre du Centaure – Mensch und Pferd als Einheit

Das Theatre du Centaure setzt sich zum Ziel, eine Symbiose zwischen Pferd und Mensch – einen Zentaur – darzustellen und in verschiedenen Produktionen auf die Bühne zu bringen. Das Projekt wurde 1989 in Burgund von Emmanuel (Manolo) Bez gegründet. Im Jahr 1992 traf er Camille Galle, die aus einer Familie von Pferdekünstlern stammt und von klein auf mit dem Theater zu tun hatte. Ihre erste gemeinsame Produktion war ein Stück Jean Genet mit drei Reitern. Der Erfolg dieser Aufführung ermöglichte das Projekt „Macbeth“, in dem Tanz, Kampfkunst, Pferdenummern und Stierkampf vereint wurden. Mit diesem Stück, an dem 12 Reiter und Schauspieler beteiligt waren, trat die Gruppe im Jahr 2003 auf zahlreichen Festivals auf. Mit dem Stück „Cargo“ us dem Jahr 2005, in dem neben zwei Pferden auch ein Esel auftrat, tourten die „Zentauren“ durch Deutschland, Holland, Österreich, Belgien und weitere Länder. 2009 entstand das Stück „Flux“, das seither auf zahlreichen Festivals udn in vielen Ländern aufgeführt wurde.
Im Theatre du Centaure werden auch pädagogische Projekte für Kinder, zum Beispiel eine Zirkusschule, angeboten.

Die folgenden Videos geben einen Eindruck in das künstlerische Schaffen des „Theatre du Centaure“. Mich ziehen sie unheimlich in ihren Bann, die Bilder, die Musik, die Stimmung – ich finde es einfach bezaubernd! Weiterlesen

Pferdemärchen im Kino

Am 21. März läuft ein neuer Pferdefilm in den Kinos an: „Ostwind“. Er handelt von der 14jährigen Mika, die wegen ihrer schlechten schulischen Leistungen die Sommerferien auf dem Gestüt ihrer strengen Großmutter verbringen muss. Dort trifft sie auf den wilden und scheuen Hengst Ostwind, mit dem niemand zurecht kommt. Mika, bis dahin ohne jede Pferdeerfahrung, freundet sich mit Ostwind an und entdeckt ihr Talent für den Umgang mit Pferden.

Ich bin sehr gespannt, ob der Film halbwegs realistisch ist oder nur ein kitschiges Märchen – Die Mitarbeit von Kenzie Dysli lässt eigentlich hoffen…

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Schenkelbrand bleibt erlaubt

Bundesrat beschließt Novelle des Tierschutzgesetzes

Berlin (fn-press). Der Schenkelbrand bei Pferden bleibt erlaubt. Der Bundesrat verabschiedete jetzt die Novelle des Tierschutzgesetzes. Nachdem bereits der Bundestag im Dezember die Reform des Tierschutzgesetzes beschlossen hatte, musste der Bundesrat dieser Gesetzesänderung zustimmen, damit sie in Kraft gesetzt werden kann.

In dem neuen Gesetz ist der Schenkelbrand als Kennzeichnungsmethode bis Ende 2018 zugelassen. Auch danach werden Pferde in Deutschland unter Anwendung einer lokalen Schmerzausschaltung weiterhin mit dieser Methode gekennzeichnet werden können. Ursprünglich sollte in dem neuen Tierschutzgesetz der Schenkelbrand als Kennzeichnungsmethode verboten werden.

Nein zur Pferdesteuer

Bundesweite Petition an alle Städte und Gemeinden

Nein zur Pferdesteuer – jede Stimme zählt

Warendorf (fn-press). Deutschlands Pferdefreunde geben im Kampf gegen die Pferdesteuer nicht auf. Ob Reitverein oder Pferdebetrieb, Züchter oder Reitlehrer, Wanderreiter oder Turniersportler, Barockpferdefan oder Fahrer – die Pferdesteuer bedroht alle. Eine große bundesweite Petition an alle Städte und Gemeinden will die Einführung der Pferdesteuer verhindern. Außerdem sollen all jene Kommunen, die sich bereits für die Pferdesteuer ausgesprochen haben (wie Bad Sooden-Allendorf in Hessen) zur Rücknahme des Beschlusses aufgefordert werden.

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Sollte sich jeder ein Jungpferd kaufen und es selbst ausbilden?

Als Freizeitreiter das eigene Jungpferd selbst auszubilden ist ein tolle Sache - wenn man genügend Erfahrung mitbringt!

Als Freizeitreiter das eigene Jungpferd selbst auszubilden ist ein tolle Sache – wenn man genügend Erfahrung mitbringt!



Kommentar zum Artikel „Jungpferde für jeden“ in der Januar Ausgabe der Zeitschrift Cavallo

Musstet Ihr auch so schlucken beim Lesen des Standpunkts des Monats: „Jungpferde für jeden“ in der Januar-Ausgabe der Cavallo? Zur Erinnerung: Darin wird ausgeführt, warum sich auch unerfahrene Freizeitreiter lieber ein vierjähriges Jungpferd kaufen sollten, als einen bereits ausgebildeten sieben- bis achtjährigen. Dabei werden teils so hahnebüchene Argumente aufgeführt, dass ich dazu unbedingt meinen Senf loswerden muss.

Ich vermute, die Redaktion hat hier absichtlich eine sehr pointierte Position eingenommen, um eine kontroverse Diskussion anzustoßen. Ich halte das aber für ziemlich bedenklich, denn sicher wird sich so mancher Reiteinsteiger durch einen solchen Artikel ermutigt fühlen, sich ein unerfahrenes Pferd anzuschaffen – und  sich damit jede Menge Probleme einhandeln.

Vorab – ich selbst bin eine große Verfechterin davon, sich ein Jungpferd zu kaufen und es selbst auszubilden. Ich hatte bisher drei eigene Pferde, zwei davon kamen als Jungpferd zu mir und ich habe das nie bereut und würde es auch immer wieder so machen.

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