Bundesweite Petition an alle Städte und Gemeinden
Nein zur Pferdesteuer – jede Stimme zählt
Warendorf (fn-press). Deutschlands Pferdefreunde geben im Kampf gegen die Pferdesteuer nicht auf. Ob Reitverein oder Pferdebetrieb, Züchter oder Reitlehrer, Wanderreiter oder Turniersportler, Barockpferdefan oder Fahrer – die Pferdesteuer bedroht alle. Eine große bundesweite Petition an alle Städte und Gemeinden will die Einführung der Pferdesteuer verhindern. Außerdem sollen all jene Kommunen, die sich bereits für die Pferdesteuer ausgesprochen haben (wie Bad Sooden-Allendorf in Hessen) zur Rücknahme des Beschlusses aufgefordert werden.
Unter Federführung der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) rufen die deutschen Pferdesport- und Zuchtverbände zu einer großen Protestaktion gegen die Pferdesteuer auf. Eine Petition an Deutschlands Städte und Gemeinden soll die Einführung der Pferdesteuer verhindern. Konkret adressiert wird diese Petition an die Interessenvertretungen der Kommunen, den Deutschen Städtetag (Großstädte und kreisfreie Städte) und den Deutschen Städte- und Gemeindebund (kreisangehörige Städte und Gemeinden). Ihre Stimme können Pferdefreunde sowohl in einem Onlineverfahren als auch auf Unterschriftenlisten abgeben. „Wir wollen viele Tausend Reiter und Pferdefreunde mit dieser Petition mobilisieren. Denn wir alle wissen, wie ungerecht die Pferdesteuer ist und welch gravierende Auswirkungen sie auf unseren Sport, auf die Ausbildung der Kinder und Jugendlichen in unseren Vereinen und Betrieben und auf die Zucht und Haltung von Pferden und Ponys hätte“, sagt FN-Generalsekretär Soenke Lauterbach.
Der Zeitraum der Petition wurde auf 20. Februar bis 31. März festgelegt, da publikumsintensive Veranstaltungen wie die Equitana, Weltmesse des Pferdesports in Essen, mit vielen Tausend Besuchern für die Unterschriftensammlung herangezogen werden können. Die Zugangsdaten der Online-Petition stehen allerdings erst zwei Tage vor ihrem Start fest. Sie sind dann unter www.pferdesteuer.de sowie auf den Homepages vieler Pferdesportfachmagazine zu finden. Auch die Unterschriftenlisten stehen dort als Download zur Verfügung. Wer das Online-Verfahren nicht nutzen möchte, kann bis 31. März auch auf Unterschriftenlisten gegen die Pferdesteuer votieren. Teilnehmer werden gebeten, diese Listen an die FN zu schicken oder zu faxen: Deutsche Reiterliche Vereinigung, Freiherr-von-Langen-Straße 13, 48231 Warendorf, Fax 02581/6362594.
FN-Generalsekretär Soenke Lauterbach: „Ich appelliere an alle, die Listen im Reitstall, bei Züchtern, im Freundes- und Familienkreis zu verteilen. Je mehr Unterschriften gesammelt werden, desto erfolgversprechender ist die Petition“. Die Pferdesport- und Pferdezuchtverbände hoffen jetzt auf die Solidarität aller Pferdefreunde. Auch wenn die Pferdesteuer in einigen Regionen Deutschlands derzeit (noch) kein aktuelles Thema ist, so kann die Petition dazu beitragen, dass Diskussionen gar nicht erst aufkommen. hen
Warum die Pferdesteuer unsinnig ist
- Keine Luxussteuer: Die Pferdesteuer ist als Luxussteuer nicht haltbar, denn die allermeisten Reiter bzw. Eltern reitender Kinder sind Angehörige mittlerer Einkommensgruppen.
- Reiten ist Sport: Mit einer Pferdesteuer würde erstmals eine Sportart besteuert. Pferdebesitz ist kein Selbstzweck, sondern dient der Ausübung von Sport. Sportförderung erhält öffentliche Mittel und ist in vielen Landesverfassungen als ausdrückliches Ziel verankert.
- Reitsport ist jung: Der Reitsport wird von der Jugend ausgeübt, denn über 50 Prozent der organisierten Reiter sind unter 21 Jahre alt. Die Pferdesteuer würde sich daher primär gegen die Jugend richten.
- Ehrenamt: Die Einführung einer Pferdesteuer wäre ein Affront gegen das ehrenamtliche Engagement vieler Tausend Menschen in Reitvereinen und auf Pferdehöfen.
- Reiten ist gesund: Seit April 2008 ist Reiten vom Deutschen Olympischen Sportbund als Gesundheitssport anerkannt; nur sechs Sportarten haben bisher die strengen Auflagenkriterien erfüllt. Eine Pferdesteuer würde sich also gegen die Gesundheitsförderung unserer Gesellschaft richten.
- Pferde als Therapeuten: Sehr häufig werden Pferde im Therapeutischen Reiten zur Behandlung und Rehabilitation kranker und behinderter Menschen eingesetzt. Der Anteil von Kindern und Jugendlichen ist auch hier sehr hoch.
- Alte Pferde: Das alte Pferd hat sich sein Gnadenbrot verdient. Die Pferdesteuer würde zu Schlachtungen der „Pferderentner“ führen.
- Pferde und Landwirtschaft: Pferde stellen für die Landwirtschaft eine wichtige Einkommensquelle dar. Nicht nur Produktion und Verkauf von Futter und Einstreu, sondern auch die Pensionspferdehaltung sichern vielen Landwirten den Lebensunterhalt.
- Pferdezucht: Die Pferdezucht ist ein Jahrhunderte altes Kulturgut. Ohne sie gäbe es keinen Sport- und Freizeitpartner Pferd.
- Arbeitsplätze: Vier Pferde schaffen einen Arbeitsplatz. Reitsport stellt einen wesentlichen volkswirtschaftlichen Faktor dar (Tierärzte, Hufbeschlagschmiede, Reitlehrer, Futtermittelhändler, Reitportausrüster, Stall- und Sportstättenbauer usw.). Eine Pferdesteuer wirkt sich nachteilig auf Unternehmen, Handel und Gewerbe aus.
- Naturschutz: Der Großteil der Pferde wird überwiegend auf Weideflächen gehalten. Diese Grünlandbewirtschaftung kommt dem Naturschutz und der Artenvielfalt zugute. Extensive Weidehaltung ist angewandter Naturschutz.
- Pferde und Hunde: Die Pferdesteuer lässt sich nicht mit der Hundesteuer vergleichen. Die Hundesteuer soll die Hundehaltung und die damit verbundene Belästigung, Verschmutzung und Gefahr besonders in Siedlungsgebieten eindämmen. Sie gilt als „Lenkungssteuer“. Pferde hingegen werden in der Regel außerhalb von Wohngebieten gehalten und entweder auf Reitplätzen oder auf Wegen abseits von Siedlungsgebieten genutzt.
Weitere Informationen zum Thema unter www.pferdesteuer.de.