Thermoregulation – das häufig missverstandene Thema

Thermoregulation Pferd

Nach dem sonnigen und warmen Spätsommer wird es nun so langsam wieder so richtig schmuddelig und kalt und es wird Zeit, unserem Pferd wieder eine Decke anzuziehen – Ist das wirklich so? Während ich früher, als wir noch Schwarzwälder hatten, praktisch nie eingedeckt habe, hat sich das mit unserer Lipizzaner-Stute ein wenig geändert – sie bekommt zumindest bei sehr kaltem und nassem Wetter eine wasserdichte, aber ungefütterte Decke an. Solange sie trocken ist, friert sie nie – in durchnässtem Zustand habe ich sie allerdings schon mal zittern sehen…
In dem Stall, wo wir zuletzt mit ihr waren, wurde extrem viel eingedeckt: Schon bei etwa 10 Grad plus ging es los, bei Regen sowieso, obwohl die Pferde eine Unterstellmöglichkeit hatten und teilweise sogar nachts in der Box. Da kam ich mir mit unserer sparsamen Eindeckerei schon fast wie eine Rabenpferdemutter vor…
Im neuen Stall ist das wieder anders, dort stehen allerdings auch extrem viele Isländer und andere Robustrassen. Die wenigen Warmblüter bekommen dann auch wieder schnell eine Decke auf. Übertragen wir unser eigenes Kälteempfinden zu stark auf unsere Pferde? Was können sie wirklich aushalten und wann kann das Eindecken sogar schaden?
Nun habe ich zu diesem viel diskutierten Thema einen wirklich guten und wissenschaftlich fundierten Artikel gefunden, der vielleicht ein wenig bei der Entscheidung hilft und den ich mit der freundlichen Erlaubnis des Seitenbetreibers von www.vet-tcm.de hier veröffentlichen darf: 

Hilfe, es wird nass und kalt, der Winter kommt! Mein Pferd friert bestimmt – genauso wie ich! Stalldecken, Winterdecken, Übergangsdecken, Unterdecken, Überdecken, Weidedecken, Regendecken, Abschwitzdecken … mit 200, 300, 480 oder 562 Gramm Füllungen … jede Decke nützt: der Decken-Industrie und der Veterinärmedizin, sie hebt deren Umsätze.

Warum das so ist, erklärt dieser Beitrag über den Thermoregulationsprozeß im Pferdekörper. Der Artikel stützt sich hierbei auf vorwiegend amerikanische und englische Untersuchungen. Er ist der momentan einzige fundierte Beitrag zum Thema Thermoregulation beim Pferd in deutscher Sprache. Auf unsere Anfrage beim Physiologischen Institut der Tierärztlichen Fachhochschule Hannover bekamen wir die Auskunft, dass für Studien solcher Themen beim Pferd in Deutschland keine Forschungsgelder zur Verfügung stünden.

Thermoregulation bei Pferden in den kalten Jahreszeiten

Damit Säugetiere bei extremen Temperaturen überleben können, müssen sie die Kerntemperatur ihres Körpers sehr konstant halten – ohne viel Spielraum für Abweichungen. Denn wenn die Kerntemperatur über- bzw. unterschritten wird, werden chemische Reaktionen auf der zellulären Ebene empfindlich gestört und können nicht reibungslos ablaufen – oder aber sie werden ganz eingestellt. Fluktuationen ausserhalb der normalen Körperkerntemperatur resultieren in gesundheitlichen Problemen bis hin zum Tod des Tieres. Erwachsene Pferde haben eine Körpertemperatur um die 38° Celsius. Fohlen hingegen, trächtige und laktierende Stuten haben einen höheren Normwert (Hines, 2004).

Nur wenigen Pferdehaltern ist klar, wie gut angepasst Pferde sind, um mit der Kälte umzugehen, wenn ihnen die entsprechenden Lebensumstände gewährt werden.

Wärme als Stoffwechsel-Nebenprodukt
Der Pferdekörper produziert unablässig Wärme. Sie ist ein Nebenprodukt des Stoffwechsels. Ein gesundes Tier verfügt über signifikante interne Wärmequellen aus den metabolischen Prozessen (Bicego at al., 2007). Um den Wärmeverlust während der kalten Jahreszeiten zu kontrollieren ist das Pferd mit einem komplizierten und äußerst effektiven anatomischen, physiologischen und verhaltenstechnischen Thermoregulationsmechanismus ausgestattet. Um sich diesen Mechanismus nutzbar zu machen oder ihn überhaupt funktionsfähig zu erhalten, benötigen Pferde Lebensumstände, die ihren natürlichen Lebensumständen möglichst nahekommen.

Werfen wir einen tieferen Blick auf den Thermoregulationsmechanismus, wie er im Pferdekörper wirkt und wie er durch unnatürliche Haltung und „Pflege“gestört und negativ beeinflusst wird.

Pferde im RegenDie Haut des Pferdes ist sowohl dafür verantwortlich, das Körperinnere vor Temperaturenveränderungen im Außenbereich zu schützen als auch den Körper vor Wärmeverlust in kaltem Wetter zu bewahren. Natürlich dient die Haut auch dem Abführen von Körperwärme durch Muskelaktivität und somit dem Schutz vor Überhitzung. Allerdings gilt: Abkühlen ist schwieriger als sich aufzuwärmen! Pferde sind Kälte gewöhnt.

Der Thermoregulationsmechanismus wird durch vier Hauptfaktoren gewährleistet: Haut, Fell, Arterien und Schweißdrüsen.

1. Die Haut selbst wirkt als Isolationsschicht, weil sie relativ dick ist.

2. Die isolierende Eigenschaft des Fells hängt ab von der Dichte und der Dicke der Haarschicht, der Windgeschwindigkeit sowie der Temperatur- und Feuchtigkeitsgradienten im Fell (Ousey et al., 1992).

Das Fell der Pferde wechselt zweimal jährlich bedingt durch einen Mechanismus, den man Photoperiodismus nennt und sich an differierende Basistemperaturen der Jahrezeiten adaptiert: Sensoren in der Pferdehaut reagieren auf den Wechsel der Tageslichtlängen. Das Pferd ist für den Wechsel zum Winterfell gleich nach der Sommersonnenwende bereit, wenn die Tage kürzer werden, oder aber nach der Wintersonnenwende mit der einhergehenden Verlängerung des Tageslichts und dem dann einsetzenden Wechsel zu Sommerfell.

Zusammen mit dem Photoperiodismus haben auch die Außentemperaturen einen Einfluss auf das Fellwachstum. Kältere Klimata verursachen ein Wachstum von dickerem Haar mit längerer Haarlänge als es in wärmeren Klimata der Fall wäre – dieses ist gültig, wenn man Pferde der gleichen Rasse mit gleichem Körperbau und bei gleicher Fütterung vergleicht.

Das Pferd kann die isolierenden Eigenschaften seines Felles auch noch durch die sogenannte Piloerektion („Gänsehaut“) beeinflussen: ein Aufstellen, Drehen oder Anlegen der Haare durch die Haarbalgmuskeln. Durch diesen Mechanismus erhöht oder senkt das Pferd die Isolationsschicht und variiert den Luftstrom, der zur Hautoberfläche geleitet wird. Piloerektion erhöht die Felldichte um 10% bis 30% bei ausgewachsenen Pferden (Young & Coote, 1973). Die Haarbalgmuskeln müssen, wie jeder andere Muskel auch, regelmässig trainiert werden, um vernünftig funktionieren zu können.

Die Körperhaare der Pferde sind mit einer fettigen Substanz bedeckt, die dem Pferd dabei hilft, an regnerischen oder verschneiten Tagen nicht bis auf die Haut durchzunässen. Durch diese Talgschicht verfügt das Fell über einen wasserabweisenden Effekt – das Wasser fliesst an der äußeren Haarschicht ab, während die untere Schicht trocken bleibt. Hierbei gilt: je länger das Haar, desto weniger hat Wasser die Chance bis auf die Haut zu gelangen. Durch regelmässiges Ausbürsten der Haare wird die Talgschicht entfernt – der wasserabweisende Effekt geht verloren.

Ebenfalls ist es nicht empfehlenswert, die Schicht aus Matsch, die das Pferd durch das Wälzen im Sand bekommt, zu entfernen – auch diese Schlammschicht hat schützende Eigenschaften.

Es ist natürlich klar, dass das Abscheren des Pferdefells den Faktor Thermoregulation komplett zerstört.

3. Die Arterien sind durch Muskeln in der Lage sich zu verengen bzw. sich zu erweitern – dieses nennt man Vasokonstriktion (Gefäßverengung) bzw. Vasodilatation (Gefäßerweiterung). Die Vasokonstriktion bewirkt den Wärmeverlust durch Beschränkung des Blutflusses in den Arterien an der Hautoberfläche, die Vasodilatation bewirkt das Gegenteil – sie hat einen abkühlend wirkenden Effekt durch das Abführen von Blut aus überhitzten Körperregionen zur kühleren Hautoberfläche. Beim Zurückfließen des kühleren Blutes wird der Pferdekörper gekühlt.

4. Das Pferd nutzt seine Schweißdrüsen um sich abzukühlen, wenn die externe oder interne Temperatur zu hoch ist. Ist die Außentemperatur zu hoch um eine Abkühlung durch die Luft zu bewirken, produzieren die Schweißdrüsen Flüssigkeit. Die Evaporation dieser Flüssigkeit wirkt abkühlend auf die Hautoberfläche und die Gefäße: Das so gekühlte Blut wird in den Körperstamm zurück geleitet – auch bei großer Hitze wird die Körpertemeratur gesenkt. Das Pferd stoppt die Sekretion sofort, wenn der Soll-Wert der Kerntemperatur erreicht ist. Dann muss das Pferd schnell trocknen, denn es läuft sonst Gefahr zu unterkühlen. Ein verschwitztes Pferd dreht seine Haare in diverse Richtungen, um ein Unterkühlen zu verhindern, und wenn es die Möglichkeit hat, wird es sich einen windigen Platz zum schnellen und sicheren Trocknen suchen.

Das waren also die vier Faktoren zur Thermoregulation der Haut des Pferdes – schauen wir uns nun weitere Mechanismen an.

Wichtiges Körperfett

Der Anteil an Körperfett des Pferdes spielt eine ebenfalls wichtige Rolle bei der Thermoregulation. Aufgrund seiner geringen Wärmeleitungsfähigkeit und der geringen Blutversorgung ist Körperfett nicht nur eine Energiereserve sondern auch dreimal so isolierend wie anderes Körpergewebe (Guyton, 1991; Davenport, 1992). Wildpferde wie auch natürlich gehaltene, domestizierte Pferde behalten ihren natürlichen Rhythmus der Gewichtsveränderung im Laufe des Jahres – mit Gewichtszunahmen bis zu 20% im Herbst. Normalerweise können wir bei domestizierten Pferden mit einer dickeren Fettschicht ein vergleichsweise kürzeres Winterfell registrieren, als es bei Pferden mit geringerer Gewichtszunahme im Herbst zu sehen ist. Es ist außerdem zu beobachten, dass sich das Fett in den kälteren Jahreszeiten gleichmäßiger über den Pferdekörper verteilt und sich nicht an speziellen Körperpartien sammelt, wie es in den wärmeren Monaten zu sehen ist.

Unter den gleichen Haltungsbedingungen zeigen kleinere Pferderassen ein längeres und dickeres Fell als größere. Auch sehen wir ein typisches dickeres Fell bei Fohlen. Unterschiede gibt es innerhalb der verschiedenen Spezies, sie erscheinen als unterschiedliches Wachstum und Entwicklung, aber sie sind auch innerhalb nur einer Spezies zu sehen (Reiss, 199; Langlois, 1994). Im Allgemeinen ist eine größere Körperstatur im Hinblick auf die Thermoregulation in der Kälte von Vorteil, da das Verhältnis von Wärmeableitung über die Körperoberfläche zur Wärmeproduktion/dem Verbleiben der Wärme im Körper sich mit der Verringerung von Körpergröße erhöht (Phillips & Heath, 1995; Bligh, 1998). Darum haben große Pferderassen relativ gesehen weniger Oberfläche für den Wärmeaustausch zur Verfügung und erheblich weniger Wärmeverlust in der Kälte als kleinere Rassen. Kleinere Pferde verlieren also mehr Körperwärme als größere. Außerdem reduziert eine kugelförmige Körperform bei größeren Pferden die Körperoberfläche im Verhältnis zur Körpermasse (Langlois, 1994). Um das größere Verhältnis von Körperoberfläche zu Körpermasse zu kompensieren haben im Nordtyp stehende Pferde im allgemeinen schwerere, rundere Körper entwickelt mit kürzeren Extremitäten, die sehr gut durch dichtes, dickes Haar auch an der Mähne und den Fesseln geschützt sind. So sind sie in der Lage, mehr Wärme im Körper zu halten und mit großer Kälte klarzukommen.

Heuaufnahme erzeugt Körperwärme

Pferde beim Heu essenEine erhöhte Nahrungszufuhr erhöht gleichzeitig die körpereigene Wärmeproduktion. Vor allem erzeugt die Verdauung von langen Fasern große Wärmemengen. Deshalb ist es so wichtig, dass jedes domestizierte Pferd uneingeschränkten Zugang zu Heu hat, an 24 Stunden pro Tag, um durch den kontinuierlichen Verdauungsprozess langfaserigen Heus stetig Wärme zu erzeugen. Diese ist auch dann von großer Wichtigkeit, wenn andere Faktoren der Thermoregulation nicht (sofort) greifen, wie z.B. durch plötzlichen Temperaturabfall.

Solch ein erhöhter Bedarf an Futter wird „klimatischer Energiebedarf“ genannt (MacCormak & Bruce, 1991). Es wurde beobachtet, dass Pferde 0.2 bis 2.5% mehr Energie für die Aufrechterhaltung ihrer Körpertemperatur pro sinkenden 1° Celsius Außentemperatur unterhalb ihrer kritischen, niedrigsten Körpertemperatur benötigen (Young Coote, 1973; McBride et al., 1985; Cymbaluk et al., 1989a; Cymbaluk, 1990). (Der kritische untere Wert für die Körpertemperatur variiert für verschiedene Pferde/Gruppen von Pferden und hängt von Umweltfaktoren und anderen Thermoregulationsfaktoren zu unterschiedlichen Zeiten des Jahres ab.)

Wichtig ist, dass kleinere Pferderassen einen höheren kritischen untersten Temperaturwert haben: Ihr Wärmeverlust ist größer und sie benötigen mehr zusätzliches Futter. Also: je höher der kritische, unterste Wert liegt, desto mehr Wärmeverlust erfährt das Tier. Anders gesprochen: je niedriger der kritische, unterste Temperaturwert, desto weniger Wärmeverlust – siehe größere Pferderassen. Große Pferde halten ihre Wärme länger in der Kälte.

Bewegung im Winter

Von Wildpferden wurde berichtet, dass sie ihre Bewegungsaktivitäten im Winter im Gegensatz zum Sommer reduzierten (Duncan, 1980; Berger et al., 1999; Arnold et al., 2006). Eine reduzierte Bewegungsaktivität ist ein jährlich zu beobachtendes Muster bei sinkenden Außentemperaturen und führt daher zu reduzierter interner Wärmeproduktion und reduziertem Energieverbrauch (Arnold et al., 2006). Dieser Adaptionsmechanismus reduzierter Körperaktivität hilft den Pferden bei den Anforderungen des Winters an den Energieverbrauch. Die Reduktion von Aktivität kann auch bei natürlich gehaltenen, domestizierten Pferden beobachtet werden, obwohl diese Pferde nicht den Herausforderungen ständiger Nahrungssuche im Winter ausgesetzt sind. Das Herunterfahren körperlicher Aktivität hat offensichtlich den gleichen Grund wie bei den Wildpferden: eine Reduktion des Energieverbrauches in der Kälte. Darum ist es vollkommen natürlich für Pferde, während des Winters untrainiert zu sein. Und aus diesem Grund ist es auch nicht angebracht, Pferde im Winter zum Training zu zwingen.

Zusammen mit einer allgemeinen Reduzierung der Aktivität bei Pferden in der Winterzeit hat man auch kurze Phasen der Unruhe und der motorischen Aktivität (Bewegung) während eines plötzlichen Temperatursturzes und sehr widrigen Wetterverhältnissen beobachtet. Diese kurzfristigen Bewegungsmuster sind ein hilfreiche Brücke, bis weitere Faktoren ihrer Thermoregulation sich auf die neuen Umstände eingestellt haben.

Manchmal lässt sich beobachten, wie mehrere Pferde sehr eng beieinander stehen oder liegen und somit den Wärmeverlust durch Abstrahlung reduzieren indem sie ihre der Umwelt preisgegebenen Körperoberfläche reduzieren (Bligh, 1998). Sich eng an seine Herdenmitglieder zu positionieren hilft Tieren, die aus verschiedenen Gründen nicht in der Lage sind, genug Wärme zu erzeugen, sich an der Körperwärme anderer zu wärmen.

Auch lässt sich immer wieder beobachten, wie Pferde durch Positionierung die Wärmestrahlung der Sonne zum Aufwärmen nutzen – dann wird ein Sonnenbad im direkten Sonnenlicht an einem kurzen, kalten Wintertag der Nahrungsaufnahme vorgezogen. Auch kann eine Schneeschicht auf dem Rücken eine isolierende, vor Wärmeverlust schützende Schicht bilden.

An windigen, regnerischen Tagen können wir Pferde zusammenstehen sehen, ihre Schweife in den Wind gedreht, die Köpfe gesenkt. Auf diese Weise schützen sie Nacken, Kopf, Ohren und Augen, Unterbauch und Genitalien vor Wasser und Wind. Die Schweife schützen dabei ihre hintere Körperpartie – die kürzeren Haare auf der Schweifrübe fächern sich dabei auf und schirmen so Wind und Schnee ab.

Unter extremen Bedingungen kann Körperwärme auch durch Muskelzittern generiert werden. Beim Zittern wird durch Aufschluss von ATP (Adenosintriphosphat) schnell Wärme in den Muskeln erzeugt (Langlois, 1994). Zittern ist normalerweise ein akut einsetzender Respons, wenn Pferde plötzlich großer Kälte oder aber für längere Zeit der Kälte bei gleichzeitigem Regen ausgesetzt sind. In gesunden Tieren wird das akute Muskelzittern durch die normale, interne Wärmeproduktion ersetzt, wenn sie sich an neue Wetterkonditionen adaptiert.

Ein anderes Problem, das im Zusammenhang mit geschlossenen Räumen auftritt: Wenn das verschwitzte Pferd eingestellt wird, dauert der Trocknungsvorgang wesentlich länger. In geschlossenen Räumen fehlt die Luftbewegung und das Pferd schwitzt länger. Außerdem wird die Umgebungsluft durch die Feuchtigkeit gesättigt – sie kann keine weitere Feuchtigkeit aufnehmen. Auch das trägt zur unnatürlich verlängerten Trocknungszeit bei. Das Resultat: das Pferd unterkühlt und es kann zu Koliken und Infektionen kommen, weil der Stoffwechsel und die benötigte Körperkerntemperatur negativ beeinflußt wird.

Eindecken setzt die Thermoregulation außer Gefecht

Eindecken der PferdeDas Eindecken von Pferden kann den gesamten Thermoregulationsmechanismus außer Gefecht setzen, weil das Tier versucht, Körperteile, die nicht bedeckt sind, warm zu halten, wie z.B. den Nacken, den Kopf, Bauch und Beine. Denn: die eingedeckten Körperpartien werden überhitzt. Ein Pferd ist eben nicht in der Lage, nur spezielle Körperpartien zu erwärmen – der ganze Körper kühlt ab oderder ganze Körper erwärmt sich. Das Schwitzen unter den Decken birgt mehr Gefahren, als es dem Menschen bewusst ist.

Wenn Pferde in Boxen gehalten werden und/oder eingedeckt sind, so erfahren sie wenig Stimuli (wie z.B. Temperaturwechsel), die nötig sind, um den Thermoregulationsmechanismus zu reizen, zu fordern, ihn zu aktivieren. Somit werden die Haarbalgmuskeln nicht trainiert, die Arterien werden nicht geweitet oder verengt, auch werden die Schweißdrüsen nicht in dem Maße gefordert und es wird gesunde Fettschicht „verbraucht“. Jeder Muskel atrophiert nach einiger Zeit der Inaktivität. Wird ein Tier in diesem Status plötzlich der Kälte ausgesetzt, so wird es nicht in der Lage sein, einen adäquaten Wärmeregulierungsprozess zu aktivieren: Die Körperkerntemperatur sinkt zu stark und metabolische Prozesse werden eingestellt. Dies wiederum führt z.B. zur Beeinträchtigung der Produktion weißer Blutkörperchen und Antikörper sowie zur Verlangsamung ihrer Bewegungsrate mit partiellem Funktionsverlust. Das Ergebnis ist ein hochgradig gestresstes Tier mit einem inneren Milieu, das Krankheiten und Infektionen Tür und Tor öffnet. „Der Keim ist nichts, die Umgebung alles„(Louis Pasteur). Konsequenterweise erhalten Bakterien und Viren die perfekte Gelegenheit sich zu vermehren.

Neben der Tatsache, dass eine funktionsfähige Thermoregulation nur durch artgerechte Pferdehaltung entsteht und wirken kann, gibt es Angst und Stressfaktoren, die ein Pferd unweigerlich erfährt, wenn es in unnatürliche Haltungsformen gepresst wird, wie Boxenhaltung, Separation von Artgenossen, forciertem Training, nicht genügender Raufuttergabe etc.

Stärken Sie das Immunsystem Ihres Pferdes, indem Sie ihm (so weit wie möglich) ein Leben ermöglichen, das die Natur für es vorgesehen hat!
_______________________________
Arnold, W., Ruf, T., & Kuntz, R. (2006). Seasonal adjustment of energy budget in a large wild mammal, the Przewalski horse (Equus ferus przewalskii). The Journal of Experimental Biology, 209, 4566–4573.
Autio, E. 2008. Loose Housing of Horses in a Cold Climate. Doctoral dissertation. University of Kuopio, Kuopio, Finland.
Bicego, K.C., Barros, R.C.H., & Branco, L.G.S. (2007). Physiology of temperature regulation: Comparative aspects. Comparative Biochemistry and Physiology, Part A, 147, 616–639.
Berger, A., Scheibe, K-M., Eichhorn, K., Scheibe, A., & Streich, J. (1999). Diurnal and ultradian rhythms of behaviour in a mare group of Przewalski horse (Equus ferus przewalskii), measured through one year under semi-reserve conditions. Applied Animal Behaviour Science, 64, 1–7. Press.
Bligh, J. (1998). Mammalian homeothermy: an integrative thesis. Journal of Thermal Biology, 23, 143–258.
Cymbaluk, N.F. (1990). Cold housing effects on growth and nutrient demand of young horses. Journal of Animal Science, 68, 3152–3162.
Cymbaluk, N.F., & Christison, G.I. (1989a). Effects of diet and climate on growing horses. Journal of Animal Science, 67, 48–59.
Davenport, J. (1992). Animal life at low temperature. London, UK: Chapman & Hall.
Duncan, P. (1980). Time-budget of Camargue horses II. Time-budgets of adult horses and weaned subadults. Behaviour, 72, 26–49. ogy, 163 (7), 602–607.
Guyton, A.C. (1991). Textbook of medical physiology. 8th ed. Philadelphia, USA: W.B. Saunders Company.
Hines, M.T. (2004). Changes in body temperature. In S.M. Reed and W.M. Bayly (Eds.). Equine internal medicine (pp. 148–155). St. Louis, USA: Elsevier.
Langlois, B. (1994). Inter-breed variation in the horse with regard to cold adaptation: a review. Livestock Production Science, 40, 1–7.
MacCormack, J.A.D., & Bruce, J.M. (1991). The horse in winter — shelter and feeding. Farm Building Progress, 105, 10–13.
McBride, G.E., Christopherson, R.J., & Sauer, W. (1985). Metabolic rate and plasma thyroid hormone concentrations of mature horses in response to changes in ambient temperature. Canadian Journal of Animal Science, 65, 375–382. 187–194.
Ousey, J.C., McArthur, A.J., Murgatroyd, P.R., Stewart, J.H., & Rossdale, P.D. (1992). Thermoregulation and total body insulation in the neonatal foal. Journal of Thermal Biology, 17 (1), 1–10.
Phillips, P.K., & Heath, J.E. (1995). Dependency of surface temperature regulation on body size in terrestrial mammals. Journal of Thermal Biology, 20 (3), 281–289.
Reiss, M.J. (1991). The allometry of growth and reproduction. Cambridge, UK: Cambridge University Press.
Strasser, H. 2000. A Lifetime of Soundness. 3d ed. Published by S. Kells in Canada.
Young, B.A., & Coote, J. (1973). Some effects of cold on horses. Horse report at Feeders’ Day. Alberta, Canada: University of Alberta, Department of Animal Science.
Autorin: Natalija Aleksandrova

Übersetzung: André Oude Wolbers

Redaktionelle Bearbeitung: Kathrin Brunner-Schwer

45 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Ich habe den Artikel schon im letzten Winter entdeckt, leider zu spät, meine Stute war wie auch schon die Jahre vorher bereits eingedeckt. Allerdings habe ich schon immer das „Problem“, dass sie ihre Decke nicht mag. Bei Anziehen versucht sie sogar sich zu wehren und auf der Wiese nutzt sie jede Gelegenheit das lästige Ding wieder los zu werden. Darum habe ich mich eigentlich entschieden, sie diesen Winter nicht einzudecken. Allerdings bin ich mir doch nicht so ganz sicher. Wir stehen in einem recht großen Stall, in dem wirklich jeder sein Pferd dick einpackt. Im Winter steht meine Stute ca. 4 Std (vormittags) auf der Weide, die restliche Zeit in einer Box. Nun habe ich etwas bedenken, ob diese Haltung nicht schon zu unnatürlich ist und die Thermoregulation evtl. nicht funktioniert. Oder wie es ist, sollte sie vormittags nass werden und ich schaffe es erst abends zum Stall… Gibt es denn sichere Anzeichen, dass meine Stute doch zusätzliche Unterstützung (in Form einer Decke) braucht, schon bevor sie zitternd in der Box steht?
    LG Lena

    • Hallo Lena,
      es ist immer schwierig, sich anders zu verhalten als alle anderen im Stall. Ich stand auch schon mal in einem Stall, in dem fast alle anderen Pferde viel mehr eingedeckt wurden, als meine Stute und man kommt sich dann schon manchmal komisch vor…

      Tatsächlich kann es sein, dass dein Pferd durch die Haltungsform weniger Winterfell entwickelt, als ein Pferd in Robusthaltung und deshalb natürlich auch nicht ganz so robust gegen Kälte ist. Bei vier Stunden auf der Weide brauchst du dir aber sicher keine Gedanken machen (hier würde ich lediglich bei starkem Niederschlag eine leicht gefütterte aber vor allem wasserdichte Decke benutzen)! Und im Stall braucht eigentlich kein Pferd eine Decke, denn solange ein Pferd trocken ist, friert es wirklich in den seltensten Fällen! Wichtig ist nur, dass es keiner Zugluft ausgesetzt ist, denn der kann es in der Box nur schlecht ausweichen.
      Ob ein Pferd friert, kann man an den Ohren fühlen: Wenn das untere Drittel der Ohren sich kalt anfühlt, muss man davon ausgehen, dass dem Pferd zu kalt ist.
      Liebe Grüße

  2. Hallo,

    mein Warmblutpferd ist sehr sehr schlank. Schon im Sommer trotz 24 h Weide, Kraftfutter und Heu sieht man leider leicht die Rippen.

    Daher tendiere ich dazu im Winter eine ganz dünne Decke anzulegen, nur gegen Kälte und Nässe damit er nicht noch dünner wird.
    Wenn ich das nicht mache, verbraucht er die ganze Energie vom Futter fürs Warm-Halten und wird immer schlanker.

    Er wird im Offenstall gehalten und letzte Woche hab ich ihn bei leichtem Regen und 18 Grad (wo es am Tag davor 30 Grad noch hatte) zittern auf der Weide stehen gesehen.

    Haben Sie vielleicht noch einen Tipp für mich?
    Ab wann wäre es sinnvoll sie einzudecken? Ich hätte gerne das er etwas mehr zunimmt, aber irgendwie wird das nichts.
    Die Ärzte sagen die Werte sind normal für ein COPD Pferd mit 20 Jahren und er hat keine Mangelerscheinungen. Trotzdem ist er mir etwas zu dünn. Im Frühjahr hat man bei ihm sogar die Hüftknochen deutlich gesehen da ich ihm im Winter nicht eingedeckt hatte.

    Ich würde mich sehr über eine Antwort freuen!
    Agnes

    • Hallo, Gerade dünne und alte Pferde tun sich leichter, wenn sie eingedeckt sind. Die Stärke der Decke wähle ich so, dass ich nach einer halben Stunde Deckeanhaben mal die Hand drunter halte und schaue, wie warm das Pferd ist. Mein junges Pfed heizt sich unter viel dünneren Decken viel mehr auf, als mein Senior. Daher hat der Junge auch immer nur eine dünne Decke drauf und der Senior je nach Temperatur auch mal dickere Decken. Das größte Problem sehe ich aber in der Überhitzung an einem windstillen sonnigen Tag. Da kann es unter der Decke schnell viel zu warm werden, die Pferde schwitzen und stehen dann nass unter der Decke draußen. Es sollte also unbedingt ein Abdecken untertags erfolgen, bei wärmeren Temperaturen. LG

  3. Hallo,
    der Bericht ist sehr interessant. Ich lebe jetzt auf der Insel Jersey; meine Welsh-Cob-Stute ist bereits 23 und eher rundlich, da leichtfuttrig, sowie altersbedingt etwas steif. Das Problem sind auf der Insel mit Stall nahe dem Meer weniger tiefe Temperaturen als viel Wind (oft Windstärke 5 und mehr), bei Schlechtwetterperioden heftige Schauer (kein Dauerregen) und hohe Luftfeuchtigkeit. Auf den Koppeln (leider nur Einzelkoppeln) gibt es keine Unterstände. Im Herbst und Winter stehe ich oft vor der Frage, wann eindecken, da die Pferde noch rund um die Uhr draußen sind. Wenn die Temperaturen dauerhaft nachts unter 9 °C fallen, stehen die Pferde nachts in gut durchlüfteten Boxen im Stall. Die andern im Stall decken eher früher als später ein, mit der Begründung „Wind“. In Bayern, wo ich früher Araber hatte, wurde nie eingedeckt und die Pferde hatten einen Unterstand. Kannst du mir einen Rat geben? Danke, Trudie

  4. Ich hatte mit Beginn meiner Pferdehaltung (Robusthaltung) nur pro Pferd eine ungefütterte Regendecke geplant. Wurde aber bald des Besseren belehrt. Die Araberstute kann zwar sehr gut gegenheizen, bei Regen aber dauert es nur 20 Minuten und sie zittert wie Espenlaub. Zudem hasst sie Unterstände und Bäume und steht immer gern auf Anhöhen. Auch im Winter ist eine leicht oder nicht gefütterte Regendecke für sie ungeeignet, da das Fell zusammengedrückt wird und sie bei Dauerregen (Winterfell) und ungefütterter Decke bei 5° friert, obwohl sie nicht nass ist. Auch mein Ponysenior wird eingedeckt wie die Araberstute. Im Sommer ungefütterte Regendecken, Übergangsweise 50-100g und im Winter 200g. Araberstute hat seit einem Jahr für die allergrößte Kälte sogar eine 400g-Decke, weil sie mit der 200g-Decke bei Schneeregen friert. Ich hätte nie gedacht, dass ich die beiden so gut ausstatten musste, da sie nicht geschoren werden und sie auch nicht täglich geputzt werden, das Fell also natürlich wachsen und fetten darf. Da sie nicht eingesperrt werden, stehen sie bei Regen und nachts nie im Stall sondern schlafen immer draußen. Lediglich im Sommer bei Sonne und Insekten flüchten sie in den Stall. Aber sie sind glücklich so, gut gelaunt und entspannt, für uns ist das der richtige Weg.

  5. Hallo
    Ich habe eine Frage:
    Ich überlege mein Pferd nicht einzudecken aber will es auch im Winter regelmäßig reiten und es schwitzt leider immer sehr schnell. Wenn ich es nicht schere habe ich Angst dass es sich verkühlt.
    Was meinen Sie dazu?
    Vielen Dank

    • Hallo Barbara,
      ich denke ein verschwitztes Pferd mit Winterfell verkühlt sich weniger leicht, als ein geschorenes 🙂 Dem verschwitzten Pferd würde ich für kurze Zeit eine Abschwitzdecke aufzulegen, bis es etwas „abgedampft“ hat.
      Eine Variante ist auch noch, dem Pferd nur einen „Rallyestreifen“ zu scheren (gibt’s diverse Anleitungen im Internet), so bleibt das schützende Deckhaar an den kritischen Stellen bestehen und das Pferd schwitzt trotzdem nicht so stark.
      Meine Stute schwitzt auch oft ziemlich beim reiten, ich habe sie aber danach noch nie frieren sehen. Dagegen friert sie, wenn es sehr kalt ist und sie von Regen komplett durchnässt ist.
      LG

  6. Hallo,

    ich habe die letzten 20 Jahre mein Pferd nicht mehr eingedeckt. Er ist mittlerweile 27 Jahre und lebt im Offenstall. Selbst wenn er verschwitzt war kam er ohne Decke raus. Den Tierarzt kenne ich nur vom Impfen…..

  7. Hallo mein pferd (berber mix) hatte erst 5 mal in seinem leben eine abschwitzdecke drauf. Er ist jetzt 7 und ich hab ihn schon seit dem er 1 jahr alt ist . Er würde immer sehr robust gehalten. Er hat im winter nicht mehr fell als im sommer fast kein winterfell deswegen denke ich an manch sehr kalten tagen ob ich ihm evtl doch eine regendecke drauf machen soll aber er zittert nicht und lieb es sich im schnee zu wälzen. Stehe auch in einem stall wo fast alle pferde eingedeckt sind da kommt man sich schon manchmal komisch vor .

  8. Super Artikel! Danke dafür:). Meine stand/steht jetzt auch Tag und Nacht ohne Decke draußen. Gestern Nacht war es zwischendurch ein leichtes Gewitter plus viel Regen. Aber sie steht entspannt draußen und will gar nicht rein. Mich nerven nur die Kommentare von anderen Einstallern.
    LG

  9. Das Pferde grundsätzlich ohne Decken den Winter überleben, ist ja nicht unbedingt eine neue Info. Sonst gäbe es ja schließlich keine Pferde.

    Allerdings rät dieser Artikel dazu Offenstallpferde, die gearbeitet wurden zum Trocknen einfach klitschnass aufs Paddock zu werfen. Das ist leider unverantwortlich! Das Wildpferd hat nie die Arbeit gemacht die wir von Reitpferden fordern. Und ich zumindest möchte nicht deswegen mein Pferd im Winter fett werden lassen und nur noch Schritt reiten. Zudem wird völlig ausser Acht gelassen, dass das Alles ein Robustpferd problemlos schafft, Warmblüter aber seit Jahren so gezüchtet wurden dass sie Halt in der Box sind und Decken anhaben. Mal von den importierten Spaniern abgesehen, die seit 200 Jahren kein Grad Minus mehr erlebt haben. Ich behaupte nicht, dass dass diese Pferde ohne Decke sterben. Aber ich kenne keinen der im Winter aufhört zu reiten. Daher möchte ich hier die Energie meines Pferdes haben und eben nicht ein angeschlagenes müdes Pferd weil es die ganze Nacht gezittert hat. Meine Pferde waren auch in den Wintern wo ich spät eingedeckt habe, im Rücken immer fester und schwieriger locker zu reiten. Mit Decke war das dann wieder gut.

    Was ich damit sagen möchte… Rentnerpferde und Pferde die nur 2x die Woche bisschen geritten werden, soll man ruhig ohne Decke rausstellen. Pferde die ihren Muskeltonus aber behalten sollen und täglich gearbeitet werden tut man eher mit Decke einen Gefallen
    LG Juliette (Pferde im Offenstall )

  10. Dieser Artikel ist zwar gut und verständlich geschrieben, allerdings sind Pferde heute nunmal keine Wildpferde mehr. Mein Pony kennt es, gearbeitet zu werden und ist auch im Winter immer gut dabei. Allerdings neigt er leider zu Übergewicht (bekommt kein Zusatzfutter, nur sein Heu) und muss daher auch im Winter etwas tun, sei es nur Longieren, da ich kein krankes Pony möchte und so lange wie er Winterfell hat und vor Allem so dickes, müsste er dann gut ein halbes Jahr rumstehen, weil er schnell und viel schwitzt. Zumal ich im Winter meist in die Windgeschützte, längst nicht so kalte Halle gehe, wenn ich Abends da bin. Also wird er geschoren, weil es so die beste Lösung ist. Er bekommt seine Regendecke bei unter 10 Grad (wird schnell fest im Rücken) und wenn er geschoren ist, 50-100g. Was ich damit sagen will: Man muss es individuell auf das Pferd anpassen.
    LG Benita (Pony lebt im Offenstall)

    • Hallo Benita, vielen Dank für deinen Kommentar. Wenn dein Pferd geschoren ist und im Offenstall leuchtet mir das Eindecken völlig ein, das würde ich genauso machen!
      Genau wie du sagst: man sollte immer individuell entscheiden.
      In vielen (Boxen-) Ställen wird allerdings oft zu viel und zu stark eingedeckt, deshalb dieser Artikel.
      Herzliche Grüße
      Franziska

  11. Hallo zusammen,
    ein sehr interessanter Artikel. Der mich aber nur noch unschlüssiger gemacht hat. Daher mal meine Frage hier in die Runde.
    Ich habe seit August einen jungen Spanier der im Alter von 2 1/2 natürlich noch nicht gearbeitet wird – schwitzen im Winter daher ausgeschlossen. Er steht quasi 24h mit Kumpels draußen, bekommt genug Futter und frisst auch vernünftig und kann sich bewegen. Eindecken war für mich kein Thema – will ihn so natürlich wie möglich halten. Fängt aber jetzt erst langsam an Winterfell zu schieben. Die letzten Tage war es recht ungemütlich – nass, kalt (10 Grad) und windig. Für ein gesundes, junges Pferd ja eigentlich kein Problem – aber ist halt Spanier und anderes Klima/Wetter gewohnt (sicher auch iwo genetisch?!). Nun hat mir die Stallbesitzerin gestern gesagt dass er früh teilweise zitternd dasteht. Überlege ihm nur eine dünne Regendecke zu kaufen. Hab aber auch gelernt dass die Pferde da mitunter nur noch mehr frieren. Und eig. will ich ja auch nicht eindecken. Hab zur Unterstützung des Fellwechsels jetzt Kieselgur Pro von Makana gekauft.
    Meine Frage an euch – würdet ihr eindecken? Und wie?
    Liebe Grüße und Danke für die Hilfe 🙂

    • Hallo Stefanie, in diesem Fall würde ich au jeden Fall eindecken. Das Zittern ist ja ein eindeutiges Zeichen, dass er friert und wenn er aus einem anderen Klima kommt ist das ja auch eine besondere Situation.
      Ich würde es allerdings wirklich erst mal mit einer dünnen Regendächer versuchen. Denn zum einen möchtest du ja, dass er sich akklimatisiert, zum anderen ist der Hauptgrund für das Frieren meist ein nasses Fell. Trockene Kälte können Pferde sehr gut vertragen.
      Ich selbst decke bei Bedarf auch mit einer reinen Regendecke ein und damit hat mein Pferd noch nie gefroren.
      Liebe Grüße

  12. Pingback: Die Thermoregulation beim Pferd - Eindecken oder nicht?

  13. Moin, ein interessanter Artikel, der vielleicht dem einen oder anderen, der eindeckt „weil es alle so machen“, die Augen öffnet. Mein Pferd möchte auch keine Decke tragen, hat aber mit seinen Kissing Spines zu kämpfen, manchmal muss er dann doch da durch. Ich habe aber noch einen Gedanken dazu: Pferde sind Steppentiere, dort haben wir einen Jahresniederschlag von maximal 400 mm im Jahr. Hier bei uns haben wir zwischen 500 und 1500 mm Jahresniederschlag. Diese Niederschlagsmengen sind für die Pferde nicht natürlich (einige sind natürlich im Laufe der Evolution gut angepasst, andere aber nicht so). Zudem mögen sich ja nicht alle Pferde unterstellen, auch Unterstände sind nicht natürlich, Pferde sind ja keine Höhlentiere. Das Fell ist zwar in einem gewissen Maß wasserabweissend, aber gerade bei den schlecht angepassten Pferden an dieses Klima hält das Fell dem Regen nicht dauerhaft stand. Von daher denke ich, dass manchmal Decken angebracht sind, da wir hier in unseren Klimaten eine vollkommen artgerechte Haltung auf Grund des Klimas gar nicht bieten können. Das ist mein Gedanke dazu, vielleicht ist der für den einen oder anderen auch interessant, einfach, um noch etwas weiter zu denken und sich gerne auch seine eigene Meinung dazu zu bilden. (das soll in keinster Weise Kritik an deinem Artikel sein, eher noch ein weiterer Gedanke dazu.)

    • Hallo Caro, vielen Dank für deinen Kommentar und den bedenkenswerten Einwand! Ich sehe es genauso und decke mein Pferd ebenfalls mit einer reinen Regendecke ein, wenn es länger regnet und gleichzeitig kalt ist. Der Artikel selbst ist übrigens nicht von mir (Blogbetreiberin) sondern ich durfte ihn netterweise hier veröffentlichen. Herzliche Grüße

  14. Hallo zusammen, ich bin der Meinung das das eindecken von Pferd zu Pferd unterschiedlich beurteilt werden sollte…Ich denke das ein junges gesundes Pferd nicht unbedingt eingedeckt werden sollte…Es sei denn das es über Std.gerade in der Nacht (wenn die Pferde 24 Std.draussen stehen) schon von Vorteil ist, wenn Sie eine dünne Regendecke drauf bekommen…Sie sind dann munterer und haben mehr Energie um geritten zu
    werden…Wie gesagt nur bei Dauer Regen, ansonsten kommen Sie sehr gut ohne Decke zurecht…Bei älteren Pferden bin ich persönlich eher fürs eindecken, denn Sie verbrauchen sonst zu viel Energie um sich warm zu halten und laufen Gefahr zu sehr ein zu fallen ( wie es bei meinem der Fall ist, mittlerweile 30 jährig)…Ich werde bei mir am Stall dafür zwar manchmal schief angeschaut und für verrückt erklärt aber so viel verkehrt kann ich ja nicht gemacht haben, denn sonst wäre mein Pferd nicht so alt geworden…Wobei ich sagen muss als er jünger war habe ich Ihn nicht eingedeckt, daher denke ich das man sein Pferd beobachten sollte wie es sich verhält und wenn es friert sollte man es gegebenenfalls eindecken, aber nicht bei 20 Grad… LG Kirsten

  15. Hallo.
    Der Artikel ist zwar schon etwas älter, aber ich hoffe trotzdem noch auf eine Antwort. Eigentlich bin ich auch eher der Auffassung, die Pferde nicht einzudecken und ihnen damit die Fähigkeit ihrer Thermoregulierung nicht zu nehmen. Allerdings sind unsere Pferde tagsüber ca. 12 Stunden im Paddock ohne Unterstand da wir sonst Hustenprobleme bekommen. Bei Regen würde ich die Pferde schon gerne mit einer dünnen Regendecke schützen. Unser Neuzugang aus dem letzten Jahr, 12 jähriger sehr schlanker Warmblutwallach, stand im letzten Winter öfters zitternd bei Regen draußen. Wie findet man hier den Zeitpunkt eine Decke aufzulegen bzw. die Pferde ohne laufen zu lassen. Muss man dann grundsätzlich und auch in der Box eindecken? Unser Stall ist stark der Außentemperatur angepasst und sehr luftig – Fenster raus, Windschutznetze rein. Unser alter Wallach 25 Jahre hat zudem seine Box als Aussenbox mit Zugang zum Paddock, nachts kann er also rein und raus, Heu bekommt er draußen. Wie macht man das hier, wenn er tagsüber sich nicht unterstellen kann? Er wird ja nicht mehr so oft geritten, aber die anderen beiden werden auch im Winter ca. 4 x wöchentlich gearbeitet. Ich sag in der Hoffnung auf eine Antwort schon mal liegen Dank.

    • Liebe Nany, ein Pferd, dass mehr als ein zwei, drei Stunden ohne Unterstand auf dem Paddock steht würde ich auf jeden Fall mit einer Regendecke vor Nässe schützen! Wenn ein Pferd offensichtlich friert, wie der schlanke Wallach, würde ich es ebenfalls auf jeden Fall eindecken: Erst mal testen, ob eine reine Regendecke ausreicht, wenn nicht durchaus auch eine gefütterte nehmen.
      Eine Freundin von mir hat einen schon recht alten Araberwallach, der ebenfalls ganztags draußen steht. Wenn sie den nicht eindeckt, nimmt er über den Winter wahnsinnig ab und/oder sie muss die Kraftfutterration verdreifachen… Beides nicht unbedingt wünschenswert.

  16. Hei in die Runde, ich habe auch 2 PRE Stuten (Mutter *2009 und Tochter *2015) hier in Norwegen und schon vor 2 Jahren feststellen müssen, dass eindecken meinen Spaniern nicht gut tut. Es gab ausserdem eine norwegisch/schwedische Studie zu diesem Thema, die eindecken auch für wenig ratsam hält. Die einzigste Ausnahme ist ab minus 10 Grad, da bekommen die Damen eine leichte ungefütterte Regendecke drauf um die Nieren besser warm zu halten. mein Fohlen wehrt sich mit Leibeskräften dagegen. (Wird sie binnen kürzester Zeit los) Die Turnierreiter, die ihre Pferde ständig waschen und scheren, haben eh kaum einen Bezug zum natürlichen Halten von Pferden, daher werden die immer eindecken müssen. Aber so man kann, sollte man das Pferdefell weder mit Shampoo noch Weichspüler etc plagen. Meine Pferde wurden in den letzten Jahren nicht mehr geduscht oder shampooniert, daher perlt an ihrem Fell auch alles ab und sie glänzen trotzdem mit den Turnierpferden um die Wette. kann sicher jeder so halten wie er will. Aber wer seine Pferde nicht einseift, kann sicher sein, die haben genug eigene Ressourcen um keine Decken zu brauchen.

  17. Liebe Leute !
    Ich finde den Artikel sehr gut geschrieben und es beschreibt wie es dem Pferd von der Natur mitgegeben wurde. Ich bin auch der Meinung ein Pferd benötigt keine Decken und den ganzen anderen Kram der uns von der Pferdeindustrie aufgezwungen wird !Aber wie stehen sie zu einem Sportpferd? Das Pferd schwitzt weil es so langes Fell hat und braucht mehrere Stunden um trocken zu werden ! Scheren , Eindecken oder doch gar nichts? Ich habe ein Pferd das 6x in der Woche Training geht, und vor jedem Winter stelle ich mir dir Frage ob ich sie eindecken soll oder nicht! Nicht aufgrund das ihr kalt wird sondern eher das ihr Fell nicht so lange wird und sie nicht so stark schwitzt !
    ich würde mich über Ihre Antwort freuen
    Theresa

    • Hallo Theresa, zuerst mal möchte ich vorausschicken, dass der Artikel ja nicht von mir selbst ist und ich auch nur eine „normale“ Pferdehalterin bin, die es halt so macht, wie sie es für das beste hält… Unter diesem Vorbehalt mein Rat: Ich denke dass hängt stark von der Haltung ab. Wenn das Pferd in einer zugfreien Box steht, ist es weniger problematisch, dann würde ich persönlich direkt nach dem Reiten für eine Weile eine Abschwitzdecke auflegen, um etwas Feuchtigkeit aus dem Fell zu nehmen. So mache ich es mit meiner Stute auch, die auf einer Paddockbox steht. Sie trocknet allerdings dann relativ schnell, ist also nicht stundenlang nass. Da wüsste ich ehrlich gesagt auch nicht recht, ob Scheren nicht doch besser ist…

  18. Pingback: Pferde richtig eindecken | Wolke's Welt 3

  19. Pingback: Arme frierende Pferde…? | naturpferd

  20. Hey,
    Wir haben eine 19jährige Stute. Sie hat ein Nierenproblem und tut sich bei nasser Kälte sehr schwer sich warm zuhalten. Leider bekommt sie auch nicht viel Winterfell,wenn man es mit dem Fell der anderen Pferde vergleicht ist es deutlich die Hälfte.Sie nimmt uns sehr schnell ab, da sie zu viel Energie braucht sich warm zuhalten. Unsere TA und THP haben uns empfohlen sie einzudecken. Was wir nun auch angefangen haben. Man merkt dass sie sich besser mit Decke fühlt.Sie ist fitter als sonst. Uns stellt sich jedoch die Frage wie deckt man bei so einem Pferd richtig ein. Im Moment hat sie bei unter 10grad eine Regendecke drauf und unter 5grad eine Regendecke mit Fleeceinnenfutter. Wir versuchen unser Pferd dabei jedoch zu beobachten um zu entscheiden ob die Decken wahl für sie so ok ist. Habt ihr einen Tip für den Winter für uns. Man liest tausend verschieden Sachen und man will es ja richtig machen. Vielen Dank. Liebe Grüße

  21. Hallo!
    Ich grübel schon eine Weile hin und her… Eigentlich bin ich eher gegen das Eindecken und der Artikel unterstützt mein bisher angeeignetes Wissen.
    Früher war mein Pony nie eingedeckt, als sie über 20 war kam bei 24 Stunden Weidehaltung eine Regendecke dazu, da sie im Rücken klamm wurde. Damit sind wir beide gut zurecht gekommen.
    Nun ist die Dame 30 und steht im Winter in ihrer großen Box mit Paddock. Bisher ohne Decke (sie kann ja raus und rein wie sie möchte). Leider ist sie sehr dünn mit dickem Ponywinterfell (Cushing). Sie scheint nicht zu frieren und ist stets vergnügt. Nun habe ich aber Sorge, dass sie bei dem Versuch sich bei Kälte ausreichend zu wärmen zuviel Energie verbraucht und weiter abnimmt. Zudem ist sie teilweise schon recht steif, wenn sie anfängt zu laufen (Longe).
    Wenn ich aber eine Decke auflege und die Thermoregulation quasi außer Kraft setze, dann ist das ja auch wieder kontraproduktiv….?
    Für weitere Denkanstöße danke ich im Voraus 😉
    Liebe Grüße
    Ivonne

  22. Hallo,
    mein Rentnerpony wird bei schlechtem Wetter einfach nicht trocken. Er hat sein leben lang keine Decke aufgehabt doch nun decken wir ihn bei sehr schlechtem Regenwetter ein, da er wirklich meist noch bis zum nächsten morgen nass/klamm ist, wenn es am Abend geregnet hat. Haben sie so etwas schon mal gehabt. er hat relativ langes Winterfell.
    LG

    • Ich persönlich habe eine von Horseware Ireland, die wirklich dicht ist und das seit Jahren! Sie ist außerdem am Hals höhengeschnitten, so dass das Pferd wirklich ab dem Widerriet trocken bleibt und gut geeignet für Pferde mit breiter Brust.

  23. Hallo Leute,
    ich war früher auch gegen das Eindecken.Aber mein Traber ( 21 Jahre ) hat mich eines besseren belehrt. Steht bei Plus 12 Grad im Regen auf der Weide und bibbert sich nen Wolf.Also gibt’s eine ungefütterte Regendecke und gut.da er seit 2012 Borreliose hat und die netten Borrelien ja gerne die Muskeln ärgern, fange ich meistens schon im Spätsommer an einzudecken.( Von Tierarzt und Heilpraktiker empfohlen) Allerdings gibt es bei uns im Stall immer die Möglichkeit jemanden zu bitten abzudecken wenn es warm wird.
    Seid ich eindecke hab ich bei ihm auch keine Probleme mehr die durch das Zittern verkrampften Muskeln locker zu bekommen.
    Als Decke, egal welche Füllung, kommt nur Horseware für mich in Frage.
    Also Decke ja oder nein , immer von Fall zu Fall entscheiden.

  24. hallo Ihr Lieben,

    der Bericht ist klasse und entspricht komplett meiner Meinung.
    Mein Ardenner ist auch nicht eingedeckt. Da er stark schwitzt, lege ich nach dem Reiten eine Abschwitzdecke drauf und warte bis er trocken ist. Unsere Pferde leben in einer 20er Herde mit bis zu 24 h Auslauf im Sommer ( wer möchte) und 8-10 h Auslauf im Winter.
    Der Stall hat 10 Außenboxen und 10 Innenboxen, d.h. die Innen-und Außentemperatur unterscheidet sich quasi nicht, da eine Seite der Stallung komplett offen ist und da wir auf einem Hügel stehen, windet es stark. Meiner steht innen und mich würde nun interessieren ob ich so richtig handle oder Ihr eindecken würdet und ob unsere Haltung lt. Artikel als „artgerecht“ bezeichnet werden kann.

  25. Hallo, ich habe den Artikel letztes Jahr gelesen nachdem mein Pferd schon eingedeckt war. Da ich meine Traberstute MauMau so natürlich wie möglich halten will habe ich mir für dieses Jahr vorgenommen sie nicht einzudecken. Es hat gut geklappt, bis ich sie jetzt mehrmals leicht zittern gesehen habe. Ihr Winterfell ist eher kurz, sie ist leider noch ein bisschen zu dünn und durch eine Zahnextraktion zur Zeit etwas geschwächt. Die Temperaturen liegen momentan zwischen 2 und -8 Grad, sie steht ganztägig auf der Weide mit einem Unterstand und bekommt Heu zu fressen. Ich habe ihr jetzt doch eine Decke aufgelegt, da mir mein Bauchgefühl das geraten hat. War das due richtige Entscheidung? Und welche Art von Decke ist bei unserer Situation zu empfehlen? Ich würde mich über eine Rückmeldung freuen 🙂 LG, June

    • Hallo June,
      ich denke, dass es eigentlich immer gut ist, auf sein Bauchgefühl zu hören! Wenn du den Eindruck hat, deine Stute friert, dann decke sie auf jeden Fall ein! Gerade wenn ein Pferd gesundheitlich angeschlagen ist und das dünne Winterfell ist ein weiteres Argument. Meiner Erfahrung nach stellen sich Pferde auch nicht immer unter, wenn es „vernünftig“ wäre, sondern stehen auch mal im Regen oder Schnee, auch wenn ein Unterstand zur Verfügung steht. Und wenn das Fell erst mal richtig nass ist, dann frieren sie eben. Meine Stute steht in einer Paddockbox und hat neulich auch gefroren, weil sie sich hat draußen nassschneien lassen… Da habe ich ihr dann auch eine wasserdichte Regendecke aufgezogen.
      In deinem Fall würde ich eine leicht gefütterte Decke empfehlen, die auf jeden Fall wasserdicht sein muss. Denn unter einer durchnässten Decke friert ein Pferd erst recht…
      Ich möchte noch dazu anfügen, dass ich auch nur Amateurin bin, die aus der eigenen Erfahrung Tipps gibt 😉 Der Artikel oben ist ja ein Gastartikel, also nicht von mir selbst. Ich habe ihn hier veröffentlicht, weil ich ihn sehr gut und inspirierend finde, der eigentliche Fachmann ist also der Autor des Artikels, nicht ich 😉
      Liebe Grüße Franziska

  26. Hallo, meine Pferde stehen auch in einem Offenstall, und können Tag und Nacht rein und raus wie sie wollen. Ich habe vier Pferde, die Älteste ist 24 Jahre und keins meiner Pferde ist eingedeckt. Von den fünf anderen Pferden in diesem Stall sind drei eingedeckt. Eins davon sogar mit einer Abschwitzdecke drunter und einer gefütterten Decke obendrauf.
    Da ICH sehr verfroren bin, denke ich immer, meine armen Pferde friert es auch, zumal es jetzt Temperaturen von minus 15 Grad in der Nacht hat. Aber was soll ich sagen, meine Pferde sind gesund, haben glänzendes Fell und sind jeden Tag gut gelaunt wenn ich komme. Ich überprüfe auch immer die Ohren und die sind im unteren Drittel auch immer warm…
    Bei den anderen, hat eine Stute trockenen Reizhusten, der anderen, mit den zwei Decken, läuft der Rotz aus der Nase und sobald die Temperaturen wieder steigen, kriegt sie Haarlinge, dass ihr ganze Fellplatten ausgehen… also, das kommt alles vom Immunsystem!
    So war`s jedenfalls die letzten zwei Winter.
    Arbeiten tut in diesem Stall eigentlich kein Pferd richtig. Mit zwei von meinen werden Spazierritte gemacht, aber schwitzen tut dabei keiner. Wenn doch mal kommt ne Abschwitzdecke drauf. Geritten wird vormittags oder ganz früher nachmittag, dann sind sie auf jeden Fall wieder ganz trocken für die kalte Nacht. Fazit: Für meine Pferde keine Decke.
    Wenn Pferde richtig gearbeitet und trainiert werden, dann ist es ein anderer Fall.
    Ich hoffe aber trotzdem, dass es bald Frühling wird.
    Liebe Grüße Petra

  27. Hi. Ich stehe auch vor einiger kniffligen Frage. Mein 23 jähriger wallach geht total steif und Mag sich nicht richtig bewegen. Jetzt möchte ich ihn eindecken.. er hat gutes winterfell.. soll ich da Nur eine regendecke mit fleece innen Futter nehmen oder eine 100 g Decke? Hier sind es ja immer so 3 Grad tagsüber und bis -2 nachts

    • Hallo Melanie, ich würde es erst mal mit der dünneren probieren und schauen, wie es ihm damit geht. Vielleicht kannst du dir ja erst mal verschiedene decken leihen zum testen?

  28. Pingback: Von Deckenbäumen und equinen Geistern – My friend Liisa <3 – Geschichten aus dem Stallalltag

  29. Guten Tag, ich habe den Artikel mit Neugier gelesen. Vieles kannte ich schon.
    Mein jetzt 14 jähriger, sehr schmaler und eher empfindlicher Trakehner steht nun das erste Jahr den Sommer über 24h auf der Weide (sonst kam er nach Ca. 8h wieder in die Box). Im Winter steht er in einer sehr offenen (!) Paddockbox! Er neigt dazu, in Winter schnell dünn zu werden. Auch im Winter wird er gearbeitet, weswegen er geschoren wird. Wir kamen damit aber wirklich gut zurecht.
    Nun aber zu meinem Problem. Er ist eher ein Weichei unter den Pferden. Ich habe nun schon des Öfteren beobachtet, dass er zitternd auf der Wiese steht. Oft, wenn es regnet und er nass ist. Ich putze nur selten, einen richtigen unterstand gibt es leider nicht, allerdings viele Bäume/Büsche.
    Eigentlich wollte ich ihn nicht auf der Wiese eindecken (auch wegen der erhöhten Verletzungsgefahr an 24h!). Nur soll er auch nicht jetzt schon anfangen abzubehmen, was er im Winter immer schnell tut.
    Ich lese aus dem Artikel, das gesunde Pferde das Zittern irgendwann „ersetzen“ durch andere Mechanismen. Heißt das nun, mein Pferd kann sich nicht mehr anders aufwärmen? Sollte ich ihn mit einer dünnen Regendecke vor der nasse schützen, oder übertreibe ich? Wir haben hier diesen Sommer oft regen gehabt und auch in nächste Zeit soll es nicht wärmer werden. Über 15 Grad würde ich die Decke auch bei Regen runternehmen. Auch wenn er da schon zittert. Aber darunter auf jeden Fall. Oder?

Schreibe einen Kommentar zu Stefanie Antworten abbrechen


Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.